Nemecz holt zum Angriff aus
Lukas Nemecz will 2025 wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren. Der Auftakt erfolgt diese Woche in Südafrika.
2024 war für Lukas Nemecz sportlich kein gutes Jahr: „Ich bin weit an meinen Saisonzielen vorbeigeschrammt. Im Sommer war ich in Form und mit meiner Platzierung in der Rangliste noch auf einem guten Weg, in Wentworth ist aber ein Hexenschuss bei mir eingefahren und das hat mir die Saison verhaut. Körperlich war danach nicht mehr viel möglich. Die Resultate haben folglich nicht mehr gepasst und ich bin in der Rangliste durchgefallen. Am Ende habe ich mir nur eine schwache Kategorie für die DP World Tour gesichert”, blickt der Steirer zurück.
Bitter vor allem deshalb, weil er in seiner dritten vollen Tour-Saison in Folge die Plätze und die Gegebenheiten bereits zur Genüge studiert hat, um zu wissen, was es für den Erfolg braucht. Golferisch war das Jahr zwar keine Katastrophe, wenn der Körper nicht mitspielt, wird die Luft an der Spitze jedoch schnell dünn. „In den Wochen, wo ich vorne mit dabei war, hat auch das Quäntchen Glück und die Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Aber Hättiwari... Die Marge ist extrem klein. Ich hätte im Sommer besser abschneiden können und wäre dann nicht in diese Situation gekommen.”
Einmal auf dem absteigenden Ast, wird die Challenge auf der Profitour zudem umso größer, weil auch der Kopf darunter leidet: „Mit Schmerzen kann man nicht mehr schwingen, wie man will. Also folgen zwangsläufig schlechte Schläge. Und selbst als der Nacken wieder besser war, habe ich drei, vier Wochen schlechtes Golf gespielt. Das spiegelt sich im Spiel und im Selbstvertrauen wider.” Um konkurrenzfähig zu sein, muss aber alles passen: „Mental, körperlich und golferisch. Wenn eine der Säulen nicht funktioniert, kann man nicht reüssieren.”
Am Ende einer langen Saison kratzte er noch bei der Q-School an der Wiederbeschaffung seiner vollen Tourkarte. Bei dem Golfmarathon über sechs Runden kam er mit dem einen Tag Zwangspause – aufgrund von Überflutungen in der Region – aber nicht gut zurecht: „Die Pause hat mir leider nicht gutgetan. Mein Körper ist runtergefahren und ich habe den Fokus verloren.” Daher muss er heuer seinen Fokus wieder auf die zweitklassige HotelPlanner Tour (ehemals Challenge Tour) legen und kann nur mit `vielleicht fünf, sechs oder sieben´ DP World Tour Turnieren planen.
Für einen guten Saisonauftakt sorgte er noch im Jahr 2024 mit den Plätzen 15 und T8 bei seinen beiden DP-Turnierantritten in Down Under. „In Australien habe ich immer schon ein gutes Gefühl gehabt. Die Frage war nur, komm ich mit meiner Kategorie rein in die Turniere oder nicht. Obwohl es schon kurzfristig war, habe ich mich vor Ort gut vorbereiten können und die beiden Chancen dann gut genutzt.” Im Unterschied zu den Vorjahren war das Mindset aber deutlich kompetitiver. „Ich bekomme heuer nicht 25-30 Turnierantritte, um mir die Tourkarte zu sichern. Mir helfen nur Top Ten Plätze. Dieser Umstand hat mir gutgetan.”
Die Freizeit über die Feiertage konnte er diesmal hingegen besser genießen. „Ich habe gut abschalten können. Die letzten drei Jahre habe ich fast durchgespielt, heuer nur körperlich an mir gearbeitet.” Der Körper macht nun keine Probleme mehr. In puncto Fitness hat er die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison geschaffen.
Um dem Jahr 2025 sportlich den richtigen Kickstart zu verleihen, und das eigene Spiel trotz der Kälte hierzulande gut in Schuss zu bringen, hat er mit Trainer Christoph Bausek im Performance & Competence Center des ÖGV in Oberwaltersdorf eine intensive Trainingseinheit eingelegt. „Für ein kleines Land wie Österreich ist es sehr cool, dass wir nun diese Basis haben, wo man sich regelmäßig trifft und wo man unter besten Bedingungen trainieren kann. In erster Linie für den Nachwuchs und die Nationalteams. Für mich ergeben sich dadurch im Winter neue Möglichkeiten. Draußen kann ich aufgrund der Kälte nur für ein, zwei Stunden auf die Range. Hier kann ich mich perfekt aufwärmen und dann sieben, acht Stunden mit meinem Trainer arbeiten. Zudem auch im Putting- und Chipping-Bereich.”
Der Trainingsaufbau verfolgt auch ein klares Ziel. Zunächst, um bei den kommenden drei HotelPlanner Tour Turnieren in Südafrika gut abzuschneiden, um im Wettkampfrhythmus und in Topform beim DP World Tour Turnier in Kenia angreifen zu können. „Das Turnier liegt mir sehr gut. 2023 war ich Fünfter. Letztes Jahr habe ich das Turnier leider auslassen müssen. Heuer sollte es sich mit meiner Kategorie ausgehen.” Am Ende des Jahres will er jedenfalls wieder seine DP Tour Karte in Händen zu halten.
Große Vorfreude kommt auch auf, wenn er an die Rückkehr der Tour nach Österreich denkt: „Sehr cool für Österreich! Ich freu mich extrem darauf. Altentann kenn ich gar nicht, zuletzt war ich zirka vor 15 Jahren mit dem Nationalteam dort. Ich werde aber auf alle Fälle vorher vorbeischauen, um den Heimvorteil auszunützen. Am Ende des Tages muss ich dennoch in Topform sein.” Wir wünschen viel Erfolg!
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